Zusammen mit der Uraufführung «El Llamado» bringt Klangweltfinder – L’arte del suono Mitglieder verschiedener Chöre, Orchester, Schulen und Laien mit internationalen Tango-Paaren und Profi-Musikerinnen zusammen. Die Vertonung des Gedichts «El Llamado» der in Lugano geborenen und in Argentinien aufgewachsenen Lyrikerin Alfonsina Storni ist Teil des Bildungsprojekts an Schulen. Die Konzeption macht ein gemeinsames Singen möglich: Schülerinnen und Schüler mit dem Ensemble und dem Konzertpublikum.

Finanziert wird das Pilotprojekt – je nach Szenario – in der Höhe von 135‘000 bis 165‘000 Franken durch Kooperations-Partnerinnen wie Schulen, öffentliche Kulturförderung, Private und Stiftungen sowie viel Eigenleistung. Erste Kooperationen sind bestätigt. Sogar in Deutschland sind Chöre und Schulen auf das Projekt aufmerksam geworden und wollen sich einbringen.

Neue Klangwelten finden: Mit der Verbindung von Schulen und Generationen zwischen Süd und Nord sowie internationalen Profimusikerinnen und Laien mit dem Publikum entsteht eine neue Energie unserer Zeit.

Klangweltfinder.ch in Hergiswil NW und l-arte-del-suono.ch in Locarno TI (ehemals Music for Choirs) arbeiten zusammen mit der Musikschule Hergiswil, dem Gymnasium Locarno, der Primarschule Ascona, Mitgliedern verschiedener Chöre und mehreren nationalen und internationalen Künstlerinnen. Neben Komponist Martín Palmeri, der Piano spielt, Dirigentin Esther Haarbeck und Konzertmeister Yvo Wettstein sind mit dabei der Bandoneon-Spieler Mario Stefano Pietrodarchi aus Italien, die Mezzosopran-Solistin Miriam Wettstein aus Luzern, ein Streich-Orchester, ein Chor mit Mitwirkenden aus verschiedenen Chören in der Schweiz und Deutschland sowie die Tango-Tanzpaare Adriana Juri / Vincenzo Muollo aus Bellinzona und Dulce Laurìa / Adriàn Ferreyra aus Buenos Aires (ARG) und Stockholm (SWE) mit eigens entwickelter Choreografie für dieses Pilotprojekt.

Dieser inspirierende bunte Mix aus Menschen aller Welt und allen Alters sucht neue Klangwelten, findet sie und bringt sie Jugendlichen und jungen Erwachsenen nahe – durch Integration und Mitmachen.

• Werke und Lebenslauf von Martín Palmeri

• Geschichte des T angos und der Messe

• Misa a Buenos Aires

• Auftragskomposition und Uraufführung «El Llamado» der argentinisch-schweizerischen Dichterin Alfonsina Storni

• Musik von und mit Martín Palmeri

• Biographie und Werke von Alfonsina Storni

• Einstudieren der Hymne als zweistimmiger Mitsing-Satz für Jugendliche und Publikum

Die Fähigkeit Martín Palmeris, nicht als grosser Tango-Spezialist aufzutreten, sondern seine Ideen mit anderen weiterzuentwickeln, war entscheidend. Gleichzeitig konnte Yvo Wettstein die Menschen so zusammenbringen, dass sich alle gleichermassen respektiert fühlten. Laien ver- binden sich mit den Profis, so dass neue Kommunikationsmodelle geschaffen werden. Haarbeck und Wettstein integrierten in der Folge das Tango-Tanzpaar Adriana Juri und Vincenzo Muollo der «1881 Tango Academy». Doch wie dieses Modell einer Kombination von Bildung und Kultur an die Schulen bringen und mit der Integration des Publikums etwas Neues erschaffen?

Martín Palmeri ist in Argentinien sehr bekannt, seine «Misa Tango» wird weltweit aufgeführt, auch im Tessin. Esther Haarbecks Sängerinnen aus der Innerschweiz und dem Tessin sangen Palmeris «Misa Tango» 2019 in New York und 2022 in Wien. Doch für das Schulprojekt brauchte es eine zusätzliche Auftragskomposition, die von den Jugendlichen und auch vom Publikum gesungen werden kann; einfach und zweistimmig.

Die Idee, Gedichte der in Argentinien wie im Tessin genauso berühmten Dichterin Alfonsina Storni (1892–1938) zu verwenden, war entscheidend: Martín Palmeri war begeistert, ein Gedicht dieser Lyrikerin und Landsfrau mit Schweizer Vergangenheit in eine Komposition zu verwandeln.

Daraus entsteht nun im Dialog zwischen Nord und Süd etwas Neues, das für die nächsten Ge- nerationen Material für eine stete Weiterentwicklung bietet.